Wie ich mit einem Meerwasseraquarium beginne
Das Meerwasseraquarium ist eine ideale Ergänzung für Ihr Zuhause. Es ist ein perfekter Ort, um sich
zu entspannen und die Schönheit der Unterwasserwelt zu bewundern. Das Aquarium ist zudem ein
großartiges Hobby, um mit Freunden und Familie Zeit zu verbringen.
Natürlich kann man mit verschiedenen Vorgehensweisen ein Meerwasseraquarium beginnen. Da wir
mit unserer Methode bisher nur gute Erfahrungen gemacht haben, erläutern wir hier mal wie wir
dabei vorgehen.
- Die Beckenauswahl: Jedes Zuhause hat unterschiedliche Möglichkeiten für die
Größe ihres Aquariums. Manch einer hat viel Platz, der andere weniger und für wieder
andere ist es ein Problem die großen Aquarien natürlich ein deutlich höheres Gewicht, was
wiederum bei der Statik berücksichtigt werden muss und auch deutlich teurer in der
Anschaffung sind. Für den Anfänger sind meiner Meinung nach Nano-Becken eine schöne
Option, da man bei diesen kleinen Becken deutlich mehr mitbekommt. So sieht man deutlich
schnellere Fortschritte wie, wenn z.B. ein kleiner Röhrenwurm oder eine Koralle im Riffaufbau
wächst. Allerdings muss man, bevor man sich ein Aquarium zulegt, darüber Gedanken
machen, dass in ein kleines Nano-Becken auch weniger und vor allem nur recht kleine Fische
gehalten werden können. Es sollte also schon vor dem Kauf des Aquariums darauf geachtet
werden, was für Tiere man halten möchte.
- Die Technik: Um ein Meerwasseraquarium zu betreiben, braucht man einiges an
Technik. Wir brauchen einen für die Beckengröße geeigneten Eiweiß Abschäumer (der holt
den Detritus/Dreck aus dem Becken und versorgt es mit Sauerstoff), eine oder mehrere
Strömungspumpen (sollte ca. das 10fache des Wasservolumens pro Stunde umwälzen), sollte
mit Technikbecken gearbeitet werden eine Förderpumpe, damit das Wasser wieder ins
Hauptbecken hochgepumpt wird und natürlich eine Meerwasser Aquarienlampe. Sollte das
Aquarium nicht hauptsächlich mit Fischen sondern auch mit Korallen besetzt werden, sollte
es auch schon eine etwas hochwertigere Meerwasser Aquarienlampe sein, da fast alle
Korallen hauptsächlich von Licht leben. Eine Osmose Anlage, die das Leitungswasser von
Schadstoffen befreit. Eine Aquarienpumpe mit längerem Schlauch für die Erstbefüllung und
die zukünftigen Wasserwechsel ist hilfreich. Ein Thermometer um die Temperatur des
Beckens im Auge zu behalten sollte man sich ebenfalls noch zulegen, so wie einen Heizstab
und eventuell ein Kühlgerät für den Sommer. Es gibt natürlich jede Menge mehr an Technik,
die sich einbauen lässt, aber ich denke um mit dem Hobby erfolgreich starten zu können,
haben wir jetzt die Dinge aufgezählt die am wichtigsten sind, die Frage ist immer wo fängt
man an und wo hört man auf?
- Zubehör für den Start: Was brauchen wir noch, bevor wir das Becken einrichten
können? Wir benötigen unbedingt Aquariensalz, fertiges Meerwasser oder flüssige Salze.
Ebenso benötigt, wird einen Riffaufbau aus Lebenden Steinen, oder auch toten Steinen (totes
Riffgestein sollte 1 Woche in Wasserstoffperoxid 3%ig liegen lassen und dann nochmal 1
Woche lang mit Osmose Wasser Wässern und mehrmals ausspülen). Riffmörtel zum fixieren
des Riffs benötigt ihr in geringer Menge. Eventuell Starterbakterien. Ein Gerät zum Messen
des Salzgehaltes (Dichte), dafür bietet sich ein Digitales Salinitätsmessgerät, ein
Refraktometer oder ein Aräometer an. Sowie genügend Wasser aus der Osmose Anlage und
einen Behälter, der groß genug für das Wasser ist das ihr mit der Osmose Anlage aufbereitet.
Eventuell, wenn gewünscht Sand / Live Sand. Verschiedene Wassertest KH, PO4, NO3,
Calcium und Magnesium und einen Scheibenreiniger.
- Einrichten des Meerwasseraquariums: Wenn das Meerwasseraquarium
nun an seinem Platz steht, die Technik verbaut und die Beleuchtung platziert wurde, fängt
beginnt das Einrichten des Meerwasseraquariums. Da sich wie in jedem Hobby die
Meinungen teilen, ist das nun der Zeitpunkt worüber man die meisten verschiedenen
Meinungen hört bzw. liest. Wie schon zu Anfang erwähnt, haben wir damit doch recht gute
Erfahrungen gemacht und möchten euch an unserem Wissen teilhaben lassen.
Zuerst wird das Riff geklebt. Das Riff wird recht mittig direkt auf die Bodenscheibe gestellt,
wichtig dabei ist, dass kein Sand zwischen der Bodenscheibe und dem Riffaufbau geschüttet
wird, da der Sand sonst anfängt zu fäulen! Das Einrichten vom Riff mittig im
Meerwasseraquarium, hat den Vorteil, dass die Strömung gut um das Riff spülen kann und
sich so an keinen versteckten Stellen Detritus bilden kann. Nun könntest du falls du dein
Becken mit Sand betreiben möchtest den Sand ins Aquarium einbringen max. 1,5cm hoch.
Sand braucht einen relativ hohen Pflegeaufwand, damit sich keine Depots darin bilden
können, allerdings ist er auch gut für Ansiedlungen verschiedenster Bakterien, die wir im
Meerwasseraquarium brauchen. Alternativ kann man auch mit Filterbällen arbeiten. Wie du
dich auch entscheidest, bei Sand ist weniger mehr. Habt ihr eueren Riffaufbau aus toten
Steinen und den Bodengrund auch aus „totem“ Sand gewählt, spricht nichts dagegen das
Salzwasser im Aquarium anzumischen. Habt ihr allerdings lebende Steine, oder Live Sand
gekauft, ist das nicht mehr möglich und ihr müsst das Wasser außerhalb des Beckens
anmischen da sonst die Bakterien in den Steinen und im Sand abgetötet werden. Zum
Anmischen von Meerwasser benötigst du im Schnitt 35 Gramm pro Liter Wasser. Das Wasser
sollte etwa 25 Grad Celsius warm sein, da sich die korrekte Dichte erst bei dieser Temperatur
messen lässt. Die Salinität kann im Unterschied zur Dichte unabhängig von der Temperatur
bestimmt werden und kann einfach mit einem Refraktometer überprüft werden. Die Technik
muss zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Betrieb genommen werden, kann allerdings schon
verbaut sein ausgenommen der Strömungspumpe und der Förderpumpe – beides hilft alles
gleich ordentlich zu vermischen.
- Der Erstbesatz: Mit dem Erstbesatz kann man in der heutigen Zeit sofort beginnen,
sobald das Wasser im Aquarium klar ist, der Salzgehalt stimmt und das Wasser auf korrekter
Temperatur ist. Es gibt viele Robuste Tiere, die sich für den Erstbesatz gut eignen, einige von
ihnen sind z.B. Caulastraea, Bartkoralle, Zoanthus, Euphyllien, Wunderkorallen, Blastomussa
und sämtliche Weichkorallen…
Die Korallen sollten zuerst an die Stelle im Riff, oder im Bodenbereich gelegt werden, wo sie
später fixiert werden sollen, fühlen sie sich da wohl (also gehen die Korallen auf) klebt man
sie ins Riff, wenn eine Koralle nicht aufgeht platziert man sie um, eventuell bekommt sie zu
viel Strömung, oder hat zu viel / zu wenig Licht. Wenn man sich Korallen Online, oder direkt
beim Händler, oder Privat kauft, ist es wichtig die Korallen zu „Dippen“ um etwaige Parasiten
auf den Korallen abzutöten (alle Parasiten und vor allem deren Eier wird man nicht
beseitigen, aber schaden tut es auf keinen Fall). Nun kann auch die restliche Technik
eingeschaltet werden. Die Beleuchtung sollte 10 – 12 Std. täglich in Betrieb sein. Mit dem
Abschäumer, muss man am Anfang etwas an den Einstellungen ausprobieren, da er sonst
dauerhaft Überläuft. Dann sollte man ihn etwas trockener einstellen.
- Anfallende Arbeiten: Nachdem alles soweit fertig gestellt wurde, solltest du
wöchentlich deine Wasserwerte messen und bei Bedarf nachdosieren. Wichtig ist auch hier
sehr kleine Schritte anzuwenden! Ein wöchentliches Absaugen des Bodengrunds und rund
10% Wasserwechsel sollten immer gemacht werden, um neue Spurenelemente ins Wasser
zu bringen. Das verdunstete Wasser muss mit Osmose Wasser aufgefüllt werden. Nicht mit
Meerwasser auffüllen, weil das Salz im Becken nicht verdunstet und Ihr mit Salzwasser den
Salzgehalt erhöht. Auch solltet ihr täglich die Scheiben mit einem Scheibenreinigungsmagnet
reinigen.